Coaching-Studie: Steigende Nachfrage und Honorare

Am 19. Januar war der Wirtschaftspsychologie zu entnehmen, dass der Coachingmarkt in Deutschland weiterhin wächst und die Nachfrage nach Coaching stetig ansteigt.

Dieses spiegelt sich in besseren Auftragszahlen und steigenden Stundensätzen für die Coachs wieder. Belegt werden diese Aussagen durch die Coaching-Marktanalyse 2011, die von Peter-Paul Gross und Professor Michael Stephan von der Philipps-Universität Marburg durchgeführt und vom Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC) gesponsert wurde.

Es wurde dafür eine Befragung durchgeführt, an der sich 1 292 Coachs und 237 Kunden beteiligten. Ziel war es, Daten für die Jahre 2009 und 2010 zu sammeln und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Während die Coachs in Deutschland im Jahr 2009 durchschnittlich 21,3 Aufträge hatten, stieg diese Anzahl im Jahr 2010 auf 24,4 Aufträge. Gleichzeitig erhöhten sich auch die durchschnittlichen Stundensätze und stiegen von 150 Euro auf 178 Euro. Dabei muss jedoch berücksichtig werden, dass nur 623 der befragten Coachs zu den Einkünften Informationen angaben. Die Studie ergab weiterhin, dass der durchschnittliche Brutto-Tagessatz zwischen 868 und 1 442 Euro lag. Hierzu machten 612 Coachs Angaben, welche damit im Jahr durchschnittlich 41 238 Euro Umsatz durch Coaching generierten.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass lediglich elf Prozent der Coachs ihr Weiterbildungs-Geschäft ausschließlich mit Coaching betreiben. Die meisten anderen nutzen eine breit gefächerte Angebotspalette, um sich am Markt zu behaupten und bieten gleichzeitig auch Trainings, Beratung und Seminare an.
Die Studie zeigte außerdem, dass Coaching als Weiterbildungsmaßnahme und nachhaltiges Instrument in der Personalentwicklung an Bedeutung gewinnt. Leider gaben auch etwa zwei Drittel der befragten Kunden an, dass sie lediglich zehn Prozent der Gesamtbudgets, welches für die Personalentwicklung vorgesehen ist, für Coachings investieren.

Die Studie der DBVC deutet auf eine durchaus positive Zukunft für das Coaching hin. Sie zeigt jedoch auch auf, wie wichtig eine gute Coachingausbildung ist, welche die Coachs konzeptionell befähigt, eine qualitativ hochwertige Weiterbildungsmaßnahme anzubieten und mit den Klienten die angestrebten Ziele zu erreichen. Dadurch können gute Coachs mit ihrer Tätigkeit auch ein gutes Einkommen generieren. Gleichzeitig zeigt diese Studie, dass auch Trainer, Referenten und Berater mit Coaching als zusätzliche Dienstleistung ihre Angebotsstruktur verbessern und ihren Jahresumsatz erhöhen können.

Quelle: Wirtschaftspsychologie-aktuell.de

Persönlichkeit wichtiger als Honorar

Umfrage ermittelt entscheidende Auswahlkriterien bei der Wahl eines Coaches

Nicht die Anzahl der Zertifikate, sondern die Persönlichkeit ist eines der entscheidenden Kriterien für Interessenten bei der Auswahl eines Coaches. Mit 21,4 % hielt mehr als jeder fünfte Teilnehmer die Persönlichkeit seines Gesprächspartners für das entscheidende Kriterium und damit ausschlaggebend für die spätere Buchung. Dies ergab eine Umfrage des Produktivitätsexperten Martin Geiger (www.martingeiger.com): „Das Ergebnis überrascht nicht, da ein erfolgreiches Coaching ein Weiterbildungsprozess ist, der langfristig verläuft und einer engen Vertrauensbasis zwischen Coach und Klient bedarf.“ Die Befragung, an der sich 669 Besucher beteiligten, wurde über einen Zeitraum von 18 Monaten erhoben.

Mit knapp 6 Prozentpunkten Abstand folgt das Kriterium „Messbare Ergebnisorientierung“, also der Wunsch nach einer  zielorientierten Zusammenarbeit. Durch die gezielt zukunftsorientierte Ausrichtung des Coachings, sind besonders die Ergebnisse interessant, die sich durch die neuen Handlungsweisen des Klienten ergeben. Selbst methodische Kompetenz belegt nur den vierten Platz. Die weiteren Kriterien: Honorar- bzw. Preisniveau (14,3 %), ganzheitlicher Ansatz (12,3 %) und zeitliche Flexibilität (11,5 %). Hingegen rangieren themenspezifische Fachkenntnisse mit 6,9 % weit abgeschlagen. Auf dem letzten Rang landete allerdings das Auswahlkriterium „Weitestgehende Anonymität“ mit 5,2 %. Dieses Ergebnis bestätigt das hohe Maß an Vertrauen, welches zwischen Coach und Klient entsteht.

Wie interpretiert Coach-Ausbilder Martin Geiger (www.erfolg-als-coach.de) die Umfrage-Resultate? „Die Ergebnisse sind eine Bestätigung unserer Ausrichtung. In unserer Ausbildung wird seit besonderer Wert darauf gelegt, dass die Life Coaches ihre eigene Persönlichkeit in ein bewährtes Coachingkonzept einfließen lassen und sie gezielt für das eigene Marketing nutzen. Was lag näher, als die Zielgruppe über einen längeren Zeitraum direkt zu befragen? Ergebnisse anderer Umfragen basieren sonst zumeist lediglich auf den Einschätzungen, die die befragten Coaches selbst äußern. Dabei sollte ja der Klient im Mittelpunkt der jeweiligen Marketingmaßnahmen stehen. So freut uns die Bestätigung unserer Einschätzung, die eigene Persönlichkeit im Marketing weit stärker zu gewichten als die Methodik. Dies vertreten wir seit Jahren in der Arbeit mit unseren Coaches. Leider trägt das Gros der hierzulande angebotenen Coachingausbildungen dieser Tatsache bislang kaum Rechnung. Dort wird den Teilnehmern nach wie vor suggeriert, das Zertifikat einer Ausbildung, die nur lange und teuer genug ist, sorge nahezu zwangsläufig für die entsprechende Nach-frage. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Es gibt wohl kaum etwas, was den Coacheé weniger interessiert. Er sucht die Coach-Persönlichkeit, die ihm dabei hilft, seine Ziele zu erreichen. Und dabei spielen die Urkunden an der Wand oder auf der Website des Coaches eine eher untergeordnete Rolle. Was es zu beweisen galt.“

Zusammenfassend zeigt sich, dass es für einen guten und erfolgreichen Coach nicht entscheidend ist, wie viele fachbezogene Ausbildungen er mitbringt. Vielmehr sind die Persönlichkeit des Coaches und die Fähigkeit, eine zwischenmenschliche sowie vertrauensbasierte Beziehung zu seinen Klienten aufzubauen, entscheidend für den gemeinsamen Erfolg.