Jeder von Euch, der selbst Kinder hat, kennt die ganzen Änderungen, die dieser neue Lebensabschnitt mitbringt. Unter anderem führte meine Lebenssituation als Vater dazu, dass ich neulich in einem Wartezimmer nicht zu meiner typischen Lektüre griff, sondern mir ein Exemplar der Zeitschrift „Leben und Erziehen Ausgabe November 2012“ (http://www.leben-und-erziehen.de/ ) nahm. Auch wenn wir von überall gutgemeinte Erziehungstipps bekommen, die oftmals eher verwirren als aufklären, dachte ich, dass es nicht schaden kann, mich einmal über die neuesten Entwicklungen im Bereich Erziehung zu informieren.
Coaching ist ja mittlerweile in jedem Lebensbereich angekommen und auch in den Medien sehr präsent, so wunderte ich mich nicht, auch in dieser Zeitschrift einen interessanten Artikel mit dem Titel „Ein Coach fürs Familienglück“ zu finden. Da laut „Leben und Erziehen“ der Markt für Eltern- und Familiencoachs boomt, möchte die Diplom Pädagogin Alexandra Walther mit dem Artikel zeigen, was Eltern von der Arbeit mit einem Coach zu erwarten haben. Das Ziel Ihrer Arbeit mit den Familien ist es, dass die Eltern die richtigen Erziehungsstrategien finden, um gemeinsam mit ihren Kindern Spaß zu haben.
Entscheidend ist, wie bei allen anderen Coachings auch, das Erstgespräch zwischen Coach und Eltern. Hier gilt es, klar zu definieren, welche Vorstellung der Coach von Familie und Erziehung hat und ob diese Vorstellungen mit denen der Eltern übereinstimmen. Für Frau Walther definiert sich ein guter Familiencoach auch über die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen und natürlich darüber, wie er auf das Problem der Familie eingeht. Ein Aspekt hat mir dabei gut gefallen, denn auch hier spielt das „Bauchgefühl“ der Eltern eine entscheidende Rolle dabei, ob sie mit dem Coach arbeiten oder nicht. Dieses „Bauchgefühl“, also ob Coach und Klient eine Verbindung zu einander aufbauen, ist bei jedem persönlichen und vertrauensbasierten Prozess entscheidend.
Ein Vorteil für die Abreit mit einem Familiencoach ist die zeitliche Flexibilität, mit der viele Coachs arbeiten. So ist es durchaus möglich, Coaching-Stunden am Abend oder auch am Wochenende zu vereinbaren.
Ein weiteres Plus ist das Merkmal, welches Coaching und Beratung voneinander unterscheiden. So arbeiten viele Erziehungsberatungsstellen mit fertigen Konzepten und können nicht auf jedes Anliegen der Eltern individuell eingehen. Beim Coaching steht der Klient, in diesem Fall die Familie, im Mittelpunkt und der Prozess ist stärker individualisiert und auf den jeweiligen Entwicklungsstand angepasst.
Als Nachteil wird der Preis für das Coaching genannt, wobei die hier angegebenen 60,- Euro pro Coaching-Stunde meiner Meinung nach nicht zu hoch sind. Im Vergleich zu anderen Coaching-Bereichen ist er sogar relativ gering. Ich bin auch kein Freund davon, den Wert eines Coachings pro Stunde zu messen. Vielmehr ist immer das Ergebnis als Wertmaß zu nehmen und da ist doch eine glückliche Familie unbezahlbar.
Diese Informationen helfen Coachs eventuell weiter, die sich im Bereich Eltern und Familien positionieren wollen. Für alle anderen: nehmt in Zukunft im Wartebereich einfach einmal nicht die aktuelle „Sport Bild“ oder „Gala“, sondern lest die Fachzeitschriften Eurer Zielgruppe. Eventuell geben sie Euch neue Impulse, die Ihr für Euer Coaching-Geschäft nutzen könnt.
Stefan Dreimann