Des Trainers Leid: Die Last mit der Auslastung

Nicht nur die Honorarhöhe muss stimmen. Auch ein gut gefüllter Terminkalender ist unabdingbar, um als Trainer  gut im Geschäft zu sein. Doch Kunden wollen Weiterbildung immer kürzer und kompakter. Die Folge: Der Trainer braucht immer mehr Kunden und Aufträge, um eine wirtschaftlich solide Auslastung zu erreichen. Und an der hapert es selbst in wirtschaftlich guten Zeiten.
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Welchen Tagessatz kann ich verlangen? Und wo ist Potenzial nach oben? Diese Fragen stehen bei der Diskussion um Honorare und Honorarempfehlungen in der Weiterbildungsbranche meist im Vordergrund. Ein zentraler Aspekt bleibt häufig unbeachtet, obwohl er vermutlich die Honorardiskussion erst richtig in Schwung gebracht hat: Was hilft es einem Trainer, wenn es ihm gelingt, seinen Tagessatz um 300 Euro zu steigern, parallel dazu aber die Auslastung kontinuierlich zurückgeht? Das Problem ist nicht neu, allerdings ebenso tabubehaftet wie die Frage nach dem schnöden Mammon: Über Geld spricht man nicht, über eine schlechte Auslastung aber erst recht nicht.
Fakt ist: Den Trend zu immer kürzeren Seminaren und Trainings, verbunden mit der Entscheidungsunsicherheit bei Auftraggebern, bezeichnen die Trainer als größte Belastung für ihr wirtschaftliches Wohlergehen. So lautet das eindeutige Ergebnis unter den 2.296 Weiterbildnern, die sich an der Honorar- und Gehaltsstudie 2013 des Verlags managerSeminare beteiligten. Wenn aus einem Drei-Tages-Seminar eine Tagesveranstaltung wird oder der Auftraggeber die vereinbarte Follow-up-Veranstaltung noch einmal zwei Monate nach hinten schiebt, ist das fatal für eine Branche, die nach marktüblicher Gepflogenheit in Tagessätzen für geleistete Arbeit abrechnet. So steht der Trainer am Ende des Jahres vor der gar nicht so seltenen Situation, dass er zwar deutlich mehr Aufträge als im Vorjahr verbucht, aber trotzdem weniger an Leistung in Rechnung stellen kann.
Die Frage nach den konkret durchgeführten Seminar- und Trainingstagen im Jahr 2012 liefert ein sehr ernüchterndes Ergebnis, das den einen oder anderen Trainer aber vielleicht sogar erleichtert. Sieht er doch, dass er mit dieser Situation nicht allein dasteht. Unter dem Strich konnte der durchschnittliche Trainer hiernach Honorar für knapp 59 Seminar- und Trainingstage einstreichen. 45 Prozent der Befragten blieben mit maximal 40 Seminar- respektive Trainingstagen sogar weit unter diesem Durchschnittswert. Die alte Faustregel von 80 bis 100 Trainingstagen, die die Basis für ein gedeihliches Auskommen bilden, ist damit längst von der Realität eingeholt. Nicht einmal ein Drittel der befragten Trainer stößt in diese Größenordnung vor.  (Quelle: Jürgen Graf – Training aktuell 05/13, Mai 2013, Seite 06 – 09)
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Und für die Zukunft, wenn der Trend zur steten Verkürzung von Seminaren anhält:
  • Kann das Angebot von Coaching eventuell fehlende Umsätze mit Trainings kompensieren?
  • Und wo liegen die Hebel, die Trainer betätigen können, wenn sie ihr Salär steigern wollen?
Auch der Beantwortung dieser Fragen widmen wir uns in unserer (kompakten) Drei-Tage-Intensiv-Weiterbildung zum Telefoncoach – einer ernstzunehmenden Alternative für Trainer, die Ihrem Geschäft neue Impulse verleihen wollen!

Oben ist besser

„Oben ist besser“, das fanden die 100 Teilnehmer des gleichnamigen Tagesseminars am Samstag, 13. April 2013 in Frankfurt / Offenbach. Für die Teilnehmer, denen ihre eigene Weiterbildung einen hohen Stellenwert einnimmt, präsentierten fünf Top-Speaker ihre Vorträge mit unterschiedlichen Themen. Zusätzlich zu den Referenten wurden an diesem Tag zwei Bücher im Rahmen der Erstveröffentlichung von den Autoren präsentiert. Besonders hat mich gefreut, dass fünf unserer Life Coaches (Gudrun Wenzel, Anna Dreimann, Bernhard Nießen, Heinz-Günter Zimmer und Ralf Ober) ebenfalls an der Veranstaltung teilnahmen, um sich über die neuesten Trends des Weiterbildungsmarktes zu informieren und sich selbst weiterzuentwickeln. Sie nutzten den Tag natürlich auch, um ihr geschäftliches Netzwerk zu pflegen und zu vergrößern.

Das Tagesseminar wurde von Michael Kaiser eröffnet. Er zeigte in seinem Vortrag „Von der Fragetechnik zur Fragemagie“, wie wir im Umgang mit anderen Menschen und auch im Umgang mit uns selbst lernen, immer bessere Fragen zu stellen und damit sowohl unsere eigene, als auch die Realität der Anderen verändern.

Den zweiten Vortrag hielt der Österreicher Ronald Hanisch. Mit seinem Thema „Veränderung Erfolg(t)“ zeichnete er ein spannendes und aufschlussreiches Bild über die Herausforderungen, denen wir uns heute und morgen stellen müssen.

Direkt nach dem Vortrag von Ronald Hanisch wurden die neuen Bücher von ihm („Veränderung: Erfolg(t): Wie Sie von neuen Blickwinkeln profitieren“) und vom Produktivitätsexperten  Martin Geiger („Zeit. Macht. Geld. Die Erfolgsgeheimnisse produktiver Unternehmer“) offiziell vorgestellt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion gaben die beiden Autoren einen Einblick in die Entstehung und die Inhalte ihrer Bücher.

Nach der Mittagspause startete Ute Pulver mit viel Elan in den zweiten Teil. Sie bezog in ihrem Vortrag „Stress lass nach“ das Publikum aktiv mit ein und zeigte vielfältige Möglichkeiten, die eigenen Stress-Routinen zu erkennen und zu verändern. Durch ihren Humor und ihre lebendigen Art unterhielt sie die Teilnehmer auch bei einem der ernstzunehmensten Themen.

Ewald Schober zeigte anschließend, dass es nicht immer eine ausgefallenden Präsentation mit Bildern, Daten und Zahlen braucht, um das Publikum zu überzeugen. Durch seine emotionale Art zog er die Teilnehmer in seinen Bann und erklärte dabei, dass die Reihenfolge „tue etwas, dann hast du was, dann bist du was“ nie zum Erfolg führt.

Als letzter Referent des Tages hielt Martin Geiger seinen Vortrag „Auf der Überholspur zum Erfolg“. In seinem mitreißenden Vortrag begeisterte er die Teilnehmer und zeigte die sieben Erfolgsgeheimnisse meisterhafter Zeitführung. Durch seine professionelle Anleitung bekamen alle nötigen den Input, um auf die Überholspur zum Erfolg zu gelangen.

Das Tagesseminar „Oben ist besser“ war ein voller Erfolg. Dies ist nicht nur mein subjektiver Eindruck sondern auch das Ergebnis der Auswertung der Teilnehmerbefragung. Hier ein paar Stimmen zum Tagesseminar:

„Sehr wertvoll für den Wechsel der Blickrichtung und wichtig für die Wahrnehmung und den Weg der persönlichen Veränderung.“ Ronald Kellner

„Hier lernst du, was du brauchst, um erfolgreich zu sein.“ Petra Sprotte

„Gehe hin, es tut sich was in deinem Leben! Ich konnte vieles für mich mitnehmen.“ Vera Geis-Leimböch

Wir werden das Seminar auch im nächsten Jahr wieder anbieten und freuen uns schon jetzt auf diesen Tag voller positiver Impulse. Wenn Ihr Interesse habt, ebenfalls dabei zu sein, ob als Referent oder als Teilnehmer, geht einfach auf http://www.obenistbesser.de/

Stefan Dreimann

Coaching als Lifestyle-Produkt?

Ich saß heute in meinem Lieblings-Café (hier gibt es den besten Kaffee in ganz Berlin), als mein Blick auf das Cover der Cosmopolitan Ausgabe April 2013 fiel. Neben Lena Gercke als Covergirl war eine der Headlines: „Mein Coach im Netz“. Die Cosmopolitan gehört jetzt nicht zu meiner Standard-Café-Lektüre und für mich war es die Zeitschrift, auf dessen Cover die Gewinnerinnen von „Germanys Next Topmodel“ abgedruckt werden. Also schaute ich einmal, was dort so über Coaching geschrieben wurde.

 Ich war erst einmal positiv überrascht, dass dem Thema drei ganze Seiten gewidmet wurden, wobei es in dem Artikel von Tanja Pöpperl darum geht, ob ein Coaching im Internet etwas bringt. Dabei wird von Beginn an klargestellt, dass ein virtuelles Coaching ein persönliches nicht ersetzen kann.  Als einer der Vorteile wird die Anonymität genannt, welche der „Coach im Netz“ bietet. Wir sehen auch immer wieder beim Life Coaching nach Martin Geiger, dass diese Anonymität für die Klienten ein wichtiger Punkt für die Entscheidung zum Coaching ist.
Untersuchungen zufolge sollen diese Webangebote Wirkung zeigen, abhängig von der jeweiligen Thematik. So sind es häufig die Probleme, bei denen das eigene Schamgefühl eine Rolle spielt.

Nach einer kurzen Einleitung wurden einige seriöse Angebote vorgestellt. Unter anderem waren dabei:

  • Ein Kurs, um sich endlich gut entscheiden zu können – Ziel ist es, mit methodisch fundierten Wegen aus dem Gedankenchaos zu kommen.
  • Ein Programm zur Überwindung von Flugangst – dieses kognitiv-verhaltenstherapeutische Programm hilft, sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen.
  •  Ein 7-Wochen-Glückstraining – ein Training mit Tipps und praktischen Übungen aus dem Bereich Positive Psychologie.
  •  Ein Coaching, um zu wahrer Stärke zu finden – Ziele sind es, die persönlichen Stärken hervorzuheben, die eigene Ausstrahlung optimieren und die selbst gesetzten Ziele zu erreichen.
  • Ein Konzept, um einfach mal locker zu lassen – dieses „Stressfrei“-Coaching hilft dabei Anspannungen abzubauen.
  • Ein Portal, um ganz offen über Sex zu sprechen – Experten der Pro-Famila-Beratungsstellen beantworten Fragen zu den Themen Liebe und Sex
  • Philosophische Lebensberatung, die hilft alles intensiv zu durchdenken – Online-Hilfe, um die geistigen Ressourcen nachhaltig zu nutzen
  • Unterstützung, um auch tiefe Krisen zu meistern – eine erste Anlaufstelle bei akuter psychischer Not
  • Ein E-Coaching, um zu wahrer Liebe zu finden – eine paartherapeutische Hilfe in drei Stufen

Wie Ihr seht, hat die Cosmopolitan hier ein recht buntes Potpourri an Online-Angeboten zusammengetragen. Die Meisten hatten eines gemeinsam: sie waren entweder kostenlos oder im Vergleich zu einem vollwertigen Coaching sehr günstig. Wie erfolgreich diese Art von Coaching ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke, dass es ein Einstieg sein kann, um sich mit einigen Methoden auseinander zu setzen, für eine langfristige Weiterentwicklung ist die Arbeit mit einem persönlichen Coach nach wie vor erfolgreicher. Ein vollwertiges Coaching ist meinen Augen kein Lifestyle-Produkt, es ist jedoch schön zu sehen, dass sich die Lifestyle-Medien mit dem Thema Coaching befassen.

Stefan Dreimann

Positive Entwicklung der Coaching-Branche

Die Coaching.Branche in Deutschland steht vor einem weiteren positiven Jahr. Dies zeigen die Ergebnisse der Coaching-Umfrage Deutschland 2012, die vom Dezember 2012 bis Januar 2013 mit 279 Coachs durchgeführt wurde.

Ein Grund für die positive Entwicklung sind die Unternehmen, die immer öfter Coaching als Instrument zur Weiterentwicklung einsetzen. Es werden zwei Drittel der gebuchten Coachings von Unternehmen bezahlt und ein Drittel wird im privaten Bereich genutzt. Coaching hat sich, laut der Autoren der Studie, damit zu einem festen Bestandteil im Bereich des Personalmanagements von Unternehmen entwickelt.

Gleichzeitig sehen die Autoren einen positiven Trend für die wirtschaftliche Situation von Coaches sowie eine wachsende Professionalisierung. Sie stützen ihre Aussage auf die gestiegenen Honorare. Der durchschnittliche Stundensatz stieg um 5,3 % auf € 165,-. Stundenhonorare unter € 100,- werden nur noch von den wenigsten Coaches akzeptiert.

Ein weiterer Trend ist die steigende Berufserfahrung bei den Coaches. Durchschnittlich arbeitet ein Coach seit 9,4 Jahren, wobei er zuvor bereits 16 Jahre berufliche Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt hat.

Dr. Michael Fritsch von der International Coach Federation begleitete die Studie wissenschaftlich und meint:  „Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Professionalisierung und damit die Qualität im hiesigen Coaching-Markt weiter wächst“.

Weiter Informationen findet Ihr unter:

http://www.coachfederation.de/news/coaching-umfrage-2012.html

Es ist schön zu sehen, dass die positive Stimmung bei den Coaches anhält und auch die wachsende Qualität trägt zur weiteren Akzeptanz des Coaching als Weiterbildungsmaßnahme bei.

Stefan Dreimann