Geschäftsführer wünschen sich Coaching

In einem Artikel vom 16. August 2013 schreibt die Zeitschrift für Personal und Management, die Wirtschaftspsychologie aktuell, in ihrer Online-Ausgabe einen Artikel zur Studie Executive Coaching Surveys 2013.

Das Ergebnis der vom Center for Leadership Development and Research (CLDR) an der Stanford Graduate School of Business gemeinsam mit dem Rock Center for Corporate Governance der Stanford University und dem Beratungsunternehmen The Miles Group durchgeführten Studie zeigt, dass knapp zwei Drittel der befragten Chief Executive Officers (CEOs) kein externes Coaching oder externe Beratungen erhalten. Erstaunlich ist dabei, dass sie sich Maßnahmen zur Weiterentwicklung wünschen und offen sind, für Veränderungen.

Die weiteren Ergebnisse zeigen, dass 78 Prozent der gecoachten Geschäftsführer, dies aus eigenem Antrieb taten. Davon gaben wiederum mehr als 60 Prozent an, dass die durch das Coaching erzielten Fortschritte und Entwicklungen rein vertraulich behandelt wurden und nur ein Drittel gab diese Informationen an den Aufsichtsrat weiter.

Der wichtigste persönliche Entwicklungsbereich ist für 43 Prozent der CEOs das Konfliktmanagement und den geringsten Verbesserungsbedarf sehen sie bei ihrer Empathie und ihren Fähigkeiten zur Motivation und zur Überzeugung der Mitarbeiter.

Die Studie zeigt, dass der Bedarf an Coaching und an guten Coaches weiterhin hoch ist und der Coaching-Markt noch lange nicht abgedeckt ist.

Weiter Informationen und die Auswertung der Studie findet Ihr unter:

http://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/nachrichten/nachrichten-20130816-stanford-studie-unternehmenslenker-wuenschen-sich-coaching.html

http://www.gsb.stanford.edu/sites/default/files/2013-ExecutiveCoachingSurvey.pdf

Stefan Dreimann

Des Trainers Leid: Die Last mit der Auslastung

Nicht nur die Honorarhöhe muss stimmen. Auch ein gut gefüllter Terminkalender ist unabdingbar, um als Trainer  gut im Geschäft zu sein. Doch Kunden wollen Weiterbildung immer kürzer und kompakter. Die Folge: Der Trainer braucht immer mehr Kunden und Aufträge, um eine wirtschaftlich solide Auslastung zu erreichen. Und an der hapert es selbst in wirtschaftlich guten Zeiten.
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Welchen Tagessatz kann ich verlangen? Und wo ist Potenzial nach oben? Diese Fragen stehen bei der Diskussion um Honorare und Honorarempfehlungen in der Weiterbildungsbranche meist im Vordergrund. Ein zentraler Aspekt bleibt häufig unbeachtet, obwohl er vermutlich die Honorardiskussion erst richtig in Schwung gebracht hat: Was hilft es einem Trainer, wenn es ihm gelingt, seinen Tagessatz um 300 Euro zu steigern, parallel dazu aber die Auslastung kontinuierlich zurückgeht? Das Problem ist nicht neu, allerdings ebenso tabubehaftet wie die Frage nach dem schnöden Mammon: Über Geld spricht man nicht, über eine schlechte Auslastung aber erst recht nicht.
Fakt ist: Den Trend zu immer kürzeren Seminaren und Trainings, verbunden mit der Entscheidungsunsicherheit bei Auftraggebern, bezeichnen die Trainer als größte Belastung für ihr wirtschaftliches Wohlergehen. So lautet das eindeutige Ergebnis unter den 2.296 Weiterbildnern, die sich an der Honorar- und Gehaltsstudie 2013 des Verlags managerSeminare beteiligten. Wenn aus einem Drei-Tages-Seminar eine Tagesveranstaltung wird oder der Auftraggeber die vereinbarte Follow-up-Veranstaltung noch einmal zwei Monate nach hinten schiebt, ist das fatal für eine Branche, die nach marktüblicher Gepflogenheit in Tagessätzen für geleistete Arbeit abrechnet. So steht der Trainer am Ende des Jahres vor der gar nicht so seltenen Situation, dass er zwar deutlich mehr Aufträge als im Vorjahr verbucht, aber trotzdem weniger an Leistung in Rechnung stellen kann.
Die Frage nach den konkret durchgeführten Seminar- und Trainingstagen im Jahr 2012 liefert ein sehr ernüchterndes Ergebnis, das den einen oder anderen Trainer aber vielleicht sogar erleichtert. Sieht er doch, dass er mit dieser Situation nicht allein dasteht. Unter dem Strich konnte der durchschnittliche Trainer hiernach Honorar für knapp 59 Seminar- und Trainingstage einstreichen. 45 Prozent der Befragten blieben mit maximal 40 Seminar- respektive Trainingstagen sogar weit unter diesem Durchschnittswert. Die alte Faustregel von 80 bis 100 Trainingstagen, die die Basis für ein gedeihliches Auskommen bilden, ist damit längst von der Realität eingeholt. Nicht einmal ein Drittel der befragten Trainer stößt in diese Größenordnung vor.  (Quelle: Jürgen Graf – Training aktuell 05/13, Mai 2013, Seite 06 – 09)
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Und für die Zukunft, wenn der Trend zur steten Verkürzung von Seminaren anhält:
  • Kann das Angebot von Coaching eventuell fehlende Umsätze mit Trainings kompensieren?
  • Und wo liegen die Hebel, die Trainer betätigen können, wenn sie ihr Salär steigern wollen?
Auch der Beantwortung dieser Fragen widmen wir uns in unserer (kompakten) Drei-Tage-Intensiv-Weiterbildung zum Telefoncoach – einer ernstzunehmenden Alternative für Trainer, die Ihrem Geschäft neue Impulse verleihen wollen!

Positive Entwicklung der Coaching-Branche

Die Coaching.Branche in Deutschland steht vor einem weiteren positiven Jahr. Dies zeigen die Ergebnisse der Coaching-Umfrage Deutschland 2012, die vom Dezember 2012 bis Januar 2013 mit 279 Coachs durchgeführt wurde.

Ein Grund für die positive Entwicklung sind die Unternehmen, die immer öfter Coaching als Instrument zur Weiterentwicklung einsetzen. Es werden zwei Drittel der gebuchten Coachings von Unternehmen bezahlt und ein Drittel wird im privaten Bereich genutzt. Coaching hat sich, laut der Autoren der Studie, damit zu einem festen Bestandteil im Bereich des Personalmanagements von Unternehmen entwickelt.

Gleichzeitig sehen die Autoren einen positiven Trend für die wirtschaftliche Situation von Coaches sowie eine wachsende Professionalisierung. Sie stützen ihre Aussage auf die gestiegenen Honorare. Der durchschnittliche Stundensatz stieg um 5,3 % auf € 165,-. Stundenhonorare unter € 100,- werden nur noch von den wenigsten Coaches akzeptiert.

Ein weiterer Trend ist die steigende Berufserfahrung bei den Coaches. Durchschnittlich arbeitet ein Coach seit 9,4 Jahren, wobei er zuvor bereits 16 Jahre berufliche Erfahrungen in anderen Bereichen gesammelt hat.

Dr. Michael Fritsch von der International Coach Federation begleitete die Studie wissenschaftlich und meint:  „Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Professionalisierung und damit die Qualität im hiesigen Coaching-Markt weiter wächst“.

Weiter Informationen findet Ihr unter:

http://www.coachfederation.de/news/coaching-umfrage-2012.html

Es ist schön zu sehen, dass die positive Stimmung bei den Coaches anhält und auch die wachsende Qualität trägt zur weiteren Akzeptanz des Coaching als Weiterbildungsmaßnahme bei.

Stefan Dreimann

Mitarbeit von Coaches ausdrücklich erwünscht

Coaching erfreut sich nach wie vor ungebrochener Beliebtheit. So überrascht es mich auch nicht, dass  im Moment wieder unterschiedliche aktuelle wissenschaftliche Studien zum Thema Coaching laufen. Der DBVC – Deutscher Bundesverband Coaching e.V.  hat die Studien inhaltlich und methodisch überprüft und befürwortet sie. Um realistische Daten erfassen zu können, sind die Wissenschaftler natürlich auf Eure Mithilfe als Coaches angewiesen, da Ihr breits Erfahrungen in Eurer Coaching-Praxis gesammelt habt. Daher auch an dieser Stelle der Aufruf an alle Coaches, sich an den Studien zu beteiligen, um die Nachhaltigkeit des Coaching-Prozesses auch wissenschaftlich zu belegen.

Das erste Forschungsprojekt ist eine Internationale Befragung zur Wirksamkeit von Coaching, durchgeführt von Prof. Dr. Eric de Haan; Direktor des Ashridge’s Center of Coaching und Professor für Organisationsentwicklung an der Freien Universität Amsterdam. Es stellt die bisher weltweit größte Befragung per Internet über Coaching-Ergebnisse dar und es haben bereits über 1.600 Coaches und Klienten den Fragebogen ausgefüllt. Die Studie läuft weltweit und es sind nicht nur englischsprachige Länder beteiligt. Um die Repräsentativität der Studienergebnisse zu gewährleisten, ruft Prof. Dr. Eric de Haan alle deutschen Coaches und Klienten auf, sich an der Studie zu beteiligen.

Den Internet-Fragebogen (englisch) findet Ihr bis Ende März unter https://ashridge.qualtrics.com/SE/?SID=SV_6wZBWATJaY909E0

Die zweite Studie befasst sich mit einer Methode zur Unterstützung der Umsetzung im Coaching, dem „Telefon-Shadowing“. Der Erfolg eines Coachings ist abhängig davon, wie konsequent der Klient die besprochenen Maßnahmen umsetzt. Dieses kann den Klienten im beruflichen Alltag sehr schwer fallen. Daher entwickelte Prof. Dr. Siegfried Greif die praktisch bewährte Methode des „Telefon-Shadowing“, bei der unmittelbar nach schwierigen Umsetzungssituationen des Klienten Telefon-Termine durchgeführt werden. Im Rahmen seiner Diplomarbeit untersucht Sebastian Leder von der Universität Bielefeld diese Methode, da in einer Vorstudie sehr gute Ergebnisse erzielt werden konnten. Für sein Forschungsprojekt sucht er weitere Coaches, die das „Telefon-Shadowing“ zusammen mit ihren Klienten ausprobieren und die gewonnenen Daten der Studie zur Verfügung stellen wollen.

Weitere Informationen findet Ihr unter www.telefon-shadowing-studie.de sowie unter www.telefon-shadowing-studie.de/brochure.pdf

Kontaktdaten:

Sebastian Leder – Studiengang Psychologie, Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Osnabrück
Tel.: 0176 – 609 868 35
Email: seb.leder@gmail.com

Prof. Dr. Siegfried Greif
www.home.uni-osnabrueck.de/sgreif/
Email: sgreif@uos.de

Die dritte Studie wird ebenfalls im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Osnabrück von Maren Johanning durchgeführt. Sie untersucht eine Methode zur Reflexion und Evaluation des Coachings im Abschlussgespräch, den „Coaching Explorer“. Dieses Konzept dient der Optimierung des Abschlussgesprächs und wurde auch von Prof. Dr. Siegfried Greif entwickelt. Die „Coaching Explorer-Methode“ wird zur gemeinsamen Reflexion der Ergebnisse und der Prozesse von Coach und Klient verwendet. Im Rahmen ihrer Evaluationsstudie wird überprüft, ob die Klienten das Coaching besser reflektieren, sie anschließend das Coaching und die Coaching-Ergebnisse besser kommunizieren können und ob die Klienten nach einem optimierten Abschlussgespräch das Coaching noch stärker weiterempfehlen. Für ihr Forschungsprojekt sucht Frau Johanning Coaches, die als Studienteilnehmer die Methode in ihren Abschlussgesprächen ausprobieren möchten.

Kontaktdaten:

Maren Johanning  – Studiengang Psychologie, Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Osnabrück
Tel.: 01578 – 220 7434
Email: maren.johanning@gmx.net

Prof. Dr. Siegfried Greif
www.home.uni-osnabrueck.de/sgreif/
Email: sgreif@uos.de

Wer von Euch noch freie Kapazitäten hat, kann sich bei den jeweiligen Studien anmelden und damit auch seine eigenen Coaching-Skills verbessern.

Stefan Dreimann

Coaching – Megatrend 2012?

Laut einer Umfrage des Bonner Weiterbildungsmagazins managerSeminare unter 187 Trainern ist Coaching ist das im deutschsprachigen Raum am häufigsten eingesetzte Trainings- bzw. Beratungsformat. Dabei gaben ein Drittel von diesen an, bei ihrer Arbeit ‚immer‘ Coaching zu nutzen und 42 Prozent wenden es  ‚häufig‘ an. Damit bleibt Coaching, wie auch bei der letzten Studie vor zwei Jahren, das beliebteste Beratungs- bzw. Trainingsformat im deutschsprachigen Raum.

Bereits  2008 und 2010 hat managerSeminare die Trainer nach deren Methoden befragt und aus den Antworten ein Ranking erstellt. Vor zwei Jahren rangierte Coaching ebenfalls auf dem ersten Platz, während es bei ersten Studie 2008 noch auf dem fünften Rang lag. Das Ranking wurde auf der Grundlage der prozentualen Ergebnisse auf folgende Frage errechnet: Wie oft nutzen Sie diese Trainingsmethode?

Das Ergebnis des Rankings ist keine Überraschung, denn Coaching ist die Methode, über die in Weiterbildungskreisen am meisten geschrieben und diskutiert wird. „Coaching scheint sich zu einer Art Megatrend der Weiterbildung zu entwickeln“, meint Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare.

Da Coaching bereits 2010 das Ranking mit deutlichem Vorsprung anführte, ging die aktuelle Studie noch stärker ins Detail und fragte nach den Formen des eingesetzten Coachings. Hier zeigte sich, dass das klassische Einzelcoaching von jedem Fünften ‚immer‘ und von mehr als jedem Zweiten ‚häufig‘ genutzt wird. Erstaunlicherweise liegen die Formate Gruppen- und Teamcoaching gar nicht so weit dahinter. Beide werden von knapp 50 Prozent ‚häufig‘ und von zehn Prozent ‚immer‘ eingesetzt.

Einer der Gründ efür dieses Ergebnis ist die heutige Definition sowie die Bedeutungserweiterung des Begriffs Coaching. Es wird nicht mehr nur die lösungsorientierte Beratung im Eins-zu-eins-Setting als Coaching bezeichnet, sondern immer häufiger auch Methoden der Supervision.

Hier die ermittelten Top-Ten der Methoden:

1. Coaching

2. Simulationen

3. Action Learning

4. Storytelling

5. Problembasiertes Lernen

6. Gewaltfreie Kommunikation

7. Mentoring

8. Entspannungsorientierte Methoden

9. NLP-Formate

10. Supervision

Den vollständigen Artikel lesen Sie in der von managerSeminare herausgegebenen Zeitschrift „Training aktuell“. Der direkte Link zum Bericht: www.managerSeminare.de/ta_Artikel/221055 .

Als Weiterbildungsmagazin beobachtet managerSeminare den deutschsprachigen Trainings- und Personalentwicklungsmarkt. Die Umfragen unter http://www.managerSeminare.de/Community/Umfragen bilden einen wichtigen Baustein der Marktbeobachtungen.

Stefan Dreimann

Bei Fragen zu den Ergebnissen der Umfrage wenden Sie sich bitte an:

Andree Martens

Redaktion managerSeminare

managerSeminare Verlags GmbH

Endenicher Str. 41

D-53115 Bonn

Tel.: +49 (0)228/9 77 91-39

Fax: +49 (0)228/6 16 16 4

E-Mail: andree.martens@managerSeminare.de

Was sind die wichtigsten Kompetenzen eines erfolgreichen Coaches?

Es stellt sich immer wieder die Frage, was einen guten Coach ausmacht. Sehr oft lautet die Antwort: sein Coaching-Zertifikat. Dies ist vielleicht einer der Gründe, für die Vielzahl an unterschiedlichen existierenden Coaching-Ausbildungen mit den jeweiligen Zertifikaten. Die logische Folge sind Coaches, die mehrere Ausbildungen absolvieren, um möglichst viele Zertifikate zu erhalten. Oft habe ich Anfragen von Interessenten, die bereits eine Ausbildung gemacht haben und trotzdem nicht wissen, wie sie sich am Markt positionieren sollen. Auch wenn eine gute Coaching-Ausbildung ein wichtiger Teil für den Erfolg als Coach ist, ist dieser Erfolg damit noch nicht garantiert. Wenn also eine fundierte Ausbildung lediglich ein Teil des Erfolges ausmacht, was sind dann die anderen Vorrausetzungen?

Dieser Frage geht Frau Simona Gros, Studentin an der Fakultät für Sozialwissenschaften in Ljubljana in Slowenien, nach. Sie macht ihren Master in der Studienrichtung Soziologie – Human Resource Management und ist zur Zeit Austauschstudentin an der Bauhaus-Universität in Weimar. Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat sie für den Forschungsteil einen Fragenbogen entwickelt, der ihr hilft, ein Kompetenzmodell für Coaches zu erstellen.

Sie sucht dafür Teilnehmer, deren Antworten anonym ausgewertet werden, um auch Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern zu erheben. Der Fragebogen steht bis Ende 2012 online zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung  und der Aufwand beläuft sich auf etwa zehn Minuten.

Meine persönlichen Erfahrungen zeigen, dass neben der Ausbildung, der Empathie und den kommunikativen Fähigkeiten vor allem ein funktionierendes Coaching- und ein erfolgreiches Marketing-Konzept, verbunden mit der Fähigkeit, sich am Markt zu positionieren, entscheidend sind. Ich freue mich, auf das Ergebnis der Studie. Mal abwarten, welche Ergebnisse diese bringt.

Also helft mit und unterstützt Frau Gros, in dem Ihr die Studie ausfüllt und eure ganz persönlichen Erfahrungen mit einbringt!

Hier klicken, um an der Studie teilzunehmen:

https://docs.google.com/spreadsheet/viewform?formkey=dHpXRmRoVXVDZmZaRnJuOEVHcExzQ1E6MQ#gid=0

Stefan Dreimann

Zahlen, Daten und Fakten zum Coaching 2012 – Spezifische Auswertung der ICF Global Coaching Studie 2012

Auch wenn Zahlenspiele oftmals eher trocken sind, zeigen sie doch einen guten Überblick über die Arbeit der Coaches und den Coachingmarkt in Deutschland. Die International Coach Federation (ICF) sammelte Daten über Coaches und ihre Tätigkeit, die jetzt ausgewertet und veröffentlicht wurden. Vor allem gibt uns die Studie einen objektiveren Blick auf die Coachingtätigkeit und zeigt, welche Möglichkeiten Coaches in Deutschland haben.

Daten der Coaches

Hier ein paar Zahlen zu den Daten der teilnehmenden Coaches: Der Anteil weiblicher Coaches liegt in Deutschland bei 61 Prozent, im Gegensatz zu globalen 67,5 Prozent. Hier zeigen sich die ausgeprägteren empathischen Fähigkeiten der Frauen, die für die Arbeit als Coach notwendig sind.

Knapp 80 Prozent der deutschen Coaches sind im Alter zwischen 35 und 55 Jahren alt und einen Hochschulabschluss haben 85 Prozent der teilnehmenden Coaches aus Deutschland und Westeuropa.

Tätigkeit der Coaches

Interessant ist natürlich zu sehen, wie andere Coaches arbeiten und ihre Tätigkeit strukturieren. Die Auswertung für Westeuropa zeigte, dass die Coaches hier im Durchschnitt mit zehn aktiven Klienten parallel arbeiten. Ihre bisherige Tätigkeitsdauer als Coach gaben 29,1 mit mehr als zehn Jahre an, 29,7 Prozent länger als fünf Jahre und 41,2 kürzer als fünf Jahre.

Coaching als „reines“ Geschäft, also ohne weitere Tätigkeitsfelder wird nur von 52,7 Prozent der Befragten betrieben. 45,1 Prozent betrachten Coaching als ein Skill-Set. Dieses ist verständlich, da viele Coaching als Zusatzprodukt im Rahmen ihres Dienstleistungsangebots mit anbieten. Dieses bestätigten 65,4 Prozent der befragten Coaches. Diese gaben an, zusätzlich Trainings (48,4%) und Moderationen (33,4%) durchzuführen. Nur 8,2 Prozent nutzen Coaching als Haupteinnahmequelle.

92,3 Prozent der Befragten arbeiten mit externen Auftragsgebern und nur 7,7 Prozent waren intern als Coaches engagiert.

Der Coaching-Prozess

Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Coaching-Ausrichtungen, wobei die Coaches natürlich auch mit unterschiedlichen Coaching-Konzepten mit unterschiedlichen Schwerpunkten arbeiten. Persönliches Wachstum wurde als Hauptthema mit knapp 58 Prozent am häufigsten genannt, gefolgt von Kommunikationsfähigkeiten mit 34 Prozent, strategisches Denken und Teameffektivität mit 21 und 26 Prozent. Die Themen Selbstbewusstsein und Work-Life Balance spielten jeweils mit 31,9 und 27,5 Prozent im Coachingprozess eine zentrale Rolle.

Die durchschnittliche Dauer der Coachings liegt bei 49,4 Prozent der Befragten zwischen vier bis sechs Monaten sowie bei 28 Prozent bis zu maximal 12 Monaten. Bei knapp 20 Prozent dauerten die Coachings drei Monate oder waren kürzer.

Einnahmen der Coaches

Besonders interessant sind natürlich immer die Einnahmen der Coaches und die jeweilige Entwicklung.
Die Kosten für das Coaching werden von 40 Prozent der Klienten selbst getragen, wobei 60 Prozent das Coaching bezahlt bekommen. Weltweit beträgt der Stundensatz der teilnehmenden Coaches durchschnittlich 229,- USD pro Stunde, während er  in Westeuropa bei 277,- USD (€ 214,-) liegt. Bei 56 Prozent der deutschen Coaches hat sich die Anzahl der Klienten erhöht hat und bei nur 12,6 Prozent wurden es weniger. Auch beim Honorar gab es eine positive Entwicklung, denn 39,2 Prozent konnten ihre Honorare im letzten Jahr erhöhen und lediglich 5,7 Prozent verbuchten geringere Einnahmen, was wiederum dafür spricht, das der Coachingmarkt in Deutschland noch nicht ausgereizt ist.

Die weltweiten Zahlen sind auch vielversprechend. Insgesamt haben die Coaches weltweit 1,9 Milliarden USD umgesetzt, wovon 828 Millionen USD in Westeuropa umgesetzt wurden.

Ausblick der Coaches

Die Stimmung der Coaches ist auch für die Zukunft sehr positiv, denn 67 Prozent glauben an ein weiteres Wachstum und knapp 30 Prozent erwarten keine Veränderung für das kommende Jahr. 40 Prozent erhöhen ihre Coaching-Honorare für die nächste Periode und fast 70 Prozent rechnen mit einem Anstieg ihres Jahreseinkommens!

Die ICF Global Coaching Studie 2012 zeigt ein sehr positives Bild der teilnehmenden Coaches, sowohl was das momentane Coachinggeschäft betrifft sowie was das nächste Geschäftjahr bietet. Weitere Informationen und noch mehr Zahlen finden Ihr unter:

http://www.coachfederation.org/includes/media/docs/ICF-Country-tables–GERMANY.pdf

http://www.coachfederation.org/includes/media/docs/2012ICFGlobalCoachingStudy-ExecutiveSummary.pdf

http://coachfederation.org/coachingstudy2012/

Stefan Dreimann

Coaching rückt immer stärker in den wissenschaftlichen Fokus

Empirische Studien an deutschen Universitäten zu Wirkfaktoren im Coaching und Übungsformen in Coaching-Ausbildungen

Coaching erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit, jedoch ist die Berufsbezeichnung Coach nach wie vor rechtlich nicht gesichert. Obwohl in den unterschiedlichen Coaching-Verbänden Qualitätsstandards installiert sind, fehlt es jedoch an einem klaren Verständnis für die generellen Wirkprinzipien im Coachingprozess. Ein Grund dafür ist meiner Meinung nach der Mangel an wissenschaftlicher Forschung, welche im Bezug auf das Coaching immer noch am Anfang steht. Jetzt scheint sich der wissenschaftliche Fokus verstärkt auf das Coaching auszurichten.

Wie dem Coaching-Report zu entnehmen ist, findet an der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Dissertation zu dem Thema „Selbststeuerung im Führungskräftecoaching – eine empirische Studie zu Wirkung und Wirkfaktoren“ statt, für die Coachs und Führungskräfte als Teilnehmer gesucht werden. Maria Pältz vom Lehrstuhl für Erwachsenenbildung der Friedrich-Schiller-Universität Jena möchte die Professionalisierung des Coachings vorantreiben und die vorhandene Wissenschaftslücke schließen. Um diese zu erreichen, forscht Sie an der Studie zu Wirkung und Wirkfaktoren im Coaching.

Dabei sammelt sie für ihre Dissertation Informationen und Erfahrungen von Coachs und Führungskräften aller Führungsebenen und Unternehmer. Die Studie richtet sich also an die Personen, die miteinander ein Coaching beginnen und den Coaching-Prozess gemeinsam durchlaufen. Die Messungen zum Coaching werden mittels Onlinefragebogen zu Beginn, während sowie nach Abschluss des Coaching-Prozesses durchgeführt, wobei für die drei Befragungen insgesamt ungefähr eine Stunde an Zeit benötigt wird. Die erhobenen Daten werden natürlich anonym behandelt. Bedingung für die Teilnahme an der Studie ist der Beginn des Coachings zwischen Februar 2012 bis Februar 2013.

Ziel von Frau Maria Pältz ist es, die Veränderungen im Bezug auf die Selbststeuerung von Führungskräften nach einem Coaching zu analysieren.  Sie will dabei herausfinden, welche genauen Faktoren einen Einfluss auf diese Veränderungen haben. Für die Auswertung werden unterschiedliche Daten der Führungskraft wie seine Bereitschaft für Veränderungen gemessen. Auch die Fähigkeiten der Coachs werden untersucht, denn es fließen auch das Qualifikationsniveau des Coachs und seine Emotionale Kompetenz in die Untersuchung ein. Neben den einzelnen Faktoren beider Seiten des Coaching-Prozesses, wird ebenfalls die Beziehung der beiden zueinander berücksichtigt.

Wenn Sie demnächst Ihr Coaching starten und Interesse haben, an der Studie teilzunehmen, finden Sie den Fragebogen unter: http://www.unipark.de/uc/ktheschnei_Friedrich-Schiller-Un/4a4c/ospe.php?SES=d0cdeaa4cc74b21959ae2c853970c679&syid=389185&sid=389186&act=start Desweiteren finden Sie zusätzliche Informationen zur wissenschaftlichen Fundierung unter: www.eb.uni-jena.de/material/Selbststeuerung.pdf . Sie können sich natürlich auch direkt per E-Mail: maria.paeltz@uni-jena.de oder telefonisch unter 03641 / 945324 melden.

Eine weitere wissenschaftliche Studie befasst sich mit Coaching-Ausbildungen. Bereits im Januar 2012 kam Frau Denise Klenner auf Martin Geigers Life Coaching zu. Sie promoviert an der Leibniz Universität Hannover im Fach Bildungswissenschaften und beschäftigt sich im Rahmen ihrer Dissertation mit Coaching-Ausbildungen. In Kooperation mit dem Arbeitsbereich Bildungsforschung der Leibnitz Universität Hannover führt sie eine Studie zu Übungsformen in Coaching-Ausbildungen durch. Die Befragung richtet sich an Coaching-Ausbilderinnen und -Ausbilder, also an Personen, die aktiv an der Durchführung von Coaching-Ausbildungen beteiligt sind. Sie möchte dabei explizit auch Personen erreichen, die einzelne Module im Rahmen bestehender Ausbildungen durchführen. Die Teilnahme an der Befragung dauert etwa 8 bis 10 Minuten. Sämtliche Daten dienen ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken und werden anonym erhoben, sodass keine Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Ausbildungsinstitutionen möglich sind.

Wenn Sie sich angesprochen fühlen und an dieser Studie teilnehmen möchten, finden Sie die Befragung unter http://www.unipark.de/uc/coachingausbildung_LUH/ Bei Fragen zur Studie erreichen Sie Frau Denise Klenner jederzeit per Mail unter denise.klenner@iew.phil.uni-hannover.de

Ich finde es schön zu sehen, dass Coaching stärker in den wissenschaftlichen Fokus rückt damit die Professionalisierung dieser Weiterbildungsmaßnahme voran getrieben wird. Daher sollten alle Coaches die Möglichkeiten nutzen und an den Studien teilnehmen – denn es profitiert jeder davon.

Stefan Dreimann

Coaching-Studie: Steigende Nachfrage und Honorare

Am 19. Januar war der Wirtschaftspsychologie zu entnehmen, dass der Coachingmarkt in Deutschland weiterhin wächst und die Nachfrage nach Coaching stetig ansteigt.

Dieses spiegelt sich in besseren Auftragszahlen und steigenden Stundensätzen für die Coachs wieder. Belegt werden diese Aussagen durch die Coaching-Marktanalyse 2011, die von Peter-Paul Gross und Professor Michael Stephan von der Philipps-Universität Marburg durchgeführt und vom Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC) gesponsert wurde.

Es wurde dafür eine Befragung durchgeführt, an der sich 1 292 Coachs und 237 Kunden beteiligten. Ziel war es, Daten für die Jahre 2009 und 2010 zu sammeln und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen. Während die Coachs in Deutschland im Jahr 2009 durchschnittlich 21,3 Aufträge hatten, stieg diese Anzahl im Jahr 2010 auf 24,4 Aufträge. Gleichzeitig erhöhten sich auch die durchschnittlichen Stundensätze und stiegen von 150 Euro auf 178 Euro. Dabei muss jedoch berücksichtig werden, dass nur 623 der befragten Coachs zu den Einkünften Informationen angaben. Die Studie ergab weiterhin, dass der durchschnittliche Brutto-Tagessatz zwischen 868 und 1 442 Euro lag. Hierzu machten 612 Coachs Angaben, welche damit im Jahr durchschnittlich 41 238 Euro Umsatz durch Coaching generierten.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass lediglich elf Prozent der Coachs ihr Weiterbildungs-Geschäft ausschließlich mit Coaching betreiben. Die meisten anderen nutzen eine breit gefächerte Angebotspalette, um sich am Markt zu behaupten und bieten gleichzeitig auch Trainings, Beratung und Seminare an.
Die Studie zeigte außerdem, dass Coaching als Weiterbildungsmaßnahme und nachhaltiges Instrument in der Personalentwicklung an Bedeutung gewinnt. Leider gaben auch etwa zwei Drittel der befragten Kunden an, dass sie lediglich zehn Prozent der Gesamtbudgets, welches für die Personalentwicklung vorgesehen ist, für Coachings investieren.

Die Studie der DBVC deutet auf eine durchaus positive Zukunft für das Coaching hin. Sie zeigt jedoch auch auf, wie wichtig eine gute Coachingausbildung ist, welche die Coachs konzeptionell befähigt, eine qualitativ hochwertige Weiterbildungsmaßnahme anzubieten und mit den Klienten die angestrebten Ziele zu erreichen. Dadurch können gute Coachs mit ihrer Tätigkeit auch ein gutes Einkommen generieren. Gleichzeitig zeigt diese Studie, dass auch Trainer, Referenten und Berater mit Coaching als zusätzliche Dienstleistung ihre Angebotsstruktur verbessern und ihren Jahresumsatz erhöhen können.

Quelle: Wirtschaftspsychologie-aktuell.de

Persönlichkeit wichtiger als Honorar

Umfrage ermittelt entscheidende Auswahlkriterien bei der Wahl eines Coaches

Nicht die Anzahl der Zertifikate, sondern die Persönlichkeit ist eines der entscheidenden Kriterien für Interessenten bei der Auswahl eines Coaches. Mit 21,4 % hielt mehr als jeder fünfte Teilnehmer die Persönlichkeit seines Gesprächspartners für das entscheidende Kriterium und damit ausschlaggebend für die spätere Buchung. Dies ergab eine Umfrage des Produktivitätsexperten Martin Geiger (www.martingeiger.com): „Das Ergebnis überrascht nicht, da ein erfolgreiches Coaching ein Weiterbildungsprozess ist, der langfristig verläuft und einer engen Vertrauensbasis zwischen Coach und Klient bedarf.“ Die Befragung, an der sich 669 Besucher beteiligten, wurde über einen Zeitraum von 18 Monaten erhoben.

Mit knapp 6 Prozentpunkten Abstand folgt das Kriterium „Messbare Ergebnisorientierung“, also der Wunsch nach einer  zielorientierten Zusammenarbeit. Durch die gezielt zukunftsorientierte Ausrichtung des Coachings, sind besonders die Ergebnisse interessant, die sich durch die neuen Handlungsweisen des Klienten ergeben. Selbst methodische Kompetenz belegt nur den vierten Platz. Die weiteren Kriterien: Honorar- bzw. Preisniveau (14,3 %), ganzheitlicher Ansatz (12,3 %) und zeitliche Flexibilität (11,5 %). Hingegen rangieren themenspezifische Fachkenntnisse mit 6,9 % weit abgeschlagen. Auf dem letzten Rang landete allerdings das Auswahlkriterium „Weitestgehende Anonymität“ mit 5,2 %. Dieses Ergebnis bestätigt das hohe Maß an Vertrauen, welches zwischen Coach und Klient entsteht.

Wie interpretiert Coach-Ausbilder Martin Geiger (www.erfolg-als-coach.de) die Umfrage-Resultate? „Die Ergebnisse sind eine Bestätigung unserer Ausrichtung. In unserer Ausbildung wird seit besonderer Wert darauf gelegt, dass die Life Coaches ihre eigene Persönlichkeit in ein bewährtes Coachingkonzept einfließen lassen und sie gezielt für das eigene Marketing nutzen. Was lag näher, als die Zielgruppe über einen längeren Zeitraum direkt zu befragen? Ergebnisse anderer Umfragen basieren sonst zumeist lediglich auf den Einschätzungen, die die befragten Coaches selbst äußern. Dabei sollte ja der Klient im Mittelpunkt der jeweiligen Marketingmaßnahmen stehen. So freut uns die Bestätigung unserer Einschätzung, die eigene Persönlichkeit im Marketing weit stärker zu gewichten als die Methodik. Dies vertreten wir seit Jahren in der Arbeit mit unseren Coaches. Leider trägt das Gros der hierzulande angebotenen Coachingausbildungen dieser Tatsache bislang kaum Rechnung. Dort wird den Teilnehmern nach wie vor suggeriert, das Zertifikat einer Ausbildung, die nur lange und teuer genug ist, sorge nahezu zwangsläufig für die entsprechende Nach-frage. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall: Es gibt wohl kaum etwas, was den Coacheé weniger interessiert. Er sucht die Coach-Persönlichkeit, die ihm dabei hilft, seine Ziele zu erreichen. Und dabei spielen die Urkunden an der Wand oder auf der Website des Coaches eine eher untergeordnete Rolle. Was es zu beweisen galt.“

Zusammenfassend zeigt sich, dass es für einen guten und erfolgreichen Coach nicht entscheidend ist, wie viele fachbezogene Ausbildungen er mitbringt. Vielmehr sind die Persönlichkeit des Coaches und die Fähigkeit, eine zwischenmenschliche sowie vertrauensbasierte Beziehung zu seinen Klienten aufzubauen, entscheidend für den gemeinsamen Erfolg.